Ausstellungsbeiträge von Veronika Burger, Peter Duniecki, Ludwig Frank, Caroline Heider, Maureen Kaegi, Dejan Kaludjerović, Marianne Lang, Marko Lulić, Stefan Waibel und Christina Werner
DAHEIM Aussagen zum Lebensgefühl im George-Washington-Hof
Kunstinstallation 8 Fahnen im Format 100 × 450 cm, Wandschilder, Bodenbeklebung
Im Rahmen der Ausstellung EXPO Gemeindebau 2019, wo Themen wie „Nachbarschaft“, die Geschichte des George-Washington-Hofs oder das „Rote Wien“ im Fokus stehen, wurde die neu entstandene Arbeit »Daheim« präsentiert.
Das Projekt verfolgt eine Interaktion, ist auf Tuchfühlung mit den Bewohnern des Georg Washington Hofs. In einem kurzen Gespräch entsteht eine direkte Verbindung der authentischen Aussagen und der Kunstinstallation. Angesprochen wird dabei Lebensgefühl und Alltagsumfeld. Themenbereiche wie Wohnen, Nachbarschaft, Bildung, … Die Essenz der Aussagen wird zur Installation. Die Installation spricht daher authentisch zu den Besuchern, also auch zu den Bewohnern.
Als archetypisch Trägermedium wurde die Fahne gewählt. Die grafische Gestaltung entspricht dem Wesen der Fahne – signalhaft, schnell zu begreifen, klar in der Botschaft
Text aus dem Ausstellungsbroschüre von Elke Sodin
DAHEIM Aussagen zum Lebensgefühl im George-Washington-Hof
Seit jeher haben Fahnen eine signalhafte Funktion, sie dienen der Orientierung und markieren das Terrain. Zusätzlich fungieren sie als Medium der Kommunikation. Der Grafikdesigner Peter Duniecki wählte für seine künstlerische Arbeit ganz bewusst die Fahne in seiner Funktion als archetypisches Trägermedium. Auf Spaziergängen durch den George-Washington-Hof befragte er die BewohnerInnen nach deren Lebensgefühl und Alltagsumfeld. In Gesprächen zu Themen wie Wohnen, Nachbarschaft und Bildung sammelte er einzelne Schlagworte, die exemplarisch und zur Essenz verknappt auf mehreren Flaggen aufgedruckt zur Installation werden. Die grafische Gestaltung durch den Künstler unterstützt das Wesen der Fahne – sie ist signalhaft, schnell zu begreifen und plakativ. Durch eine weitere Eigenart der Fahne, ihre Beweglichkeit, gewinnt Dunieckis Arbeit zusätzlich an Bedeutung. Flattert das Fahnentuch im Luftzug, wird es zum tanzenden Körper. Die auf seiner Oberfläche dargestellten Zeichen erscheinen fragmentarisch und in immer neuen Zusammensetzungen – aber auch inhaltlich neuen Botschaften. In ihrer Veränderlichkeit spiegeln sie so die Meinungsvielfalt im Wiener Gemeindebau wieder. Die Beflaggung der Fassaden an den Feiertagen war bis in die 1980er Jahre ein selbstverständlicher Bestandteil des Gemeindebaualltags. Das Hissen der österreichischen Flagge war speziell am » Tag der Fahne « ein Muss – dem 26. Oktober, der seit 1956 an die Erlangung der Unabhängigkeit nach dem 2. Weltkrieg erinnerte und 1965 zum Nationalfeiertag umgewandelt wurde. Die Ausstattung jeder Hauspartei im Gemeindebau mit Fähnchen garantierte über Jahrzehnte ein rot-weiß-rotes Fahnenmeer. Dass diese Tradition heute in Vergessenheit geraten ist, liegt nicht nur an den baulichen Veränderungen, denen auch die ehemaligen Fahnenhalterungen zum Opfer fielen. Es ist auch der gesellschaftliche Druck verschwunden, der die BewohnerInnen zum kollektiven » Flagge zeigen « zwang.
Herausgegeben von Christoph Lechner, mit Texten von Bernhard Hachleitner, Hardy Hanappi, Katalin Hanappi, Michael Hanappi, Ingrid Holzschuh, Roman Horak, Domenico Jacono, Christoph Lechner, Matthias Marschik, Lina Morawetz und Andreas Weigl sowie einer Bildstrecke von Wolfgang Thaler
264 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, 21 × 24 cm, fester Einband Verlag : Park Books, Zürich
Ein Ex Libris für die Bücher von Iris Meder, die als Nachlass an die Architektur-Bibliothek der ÖGFA übergehen.
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Iris Meder 8. Juni 1965 – 5. November 2018
Abschied von Iris Meder Ein Nachruf von Otto Kapfinger
Mitte der 1990er Jahre erschien in den einschlägigen Wiener Fachzirkeln gleichsam „aus dem Nichts“ eine junge Architekturhistorikerin aus Deutschland, die das hier bislang gepflegte, kanonisierte Geschichtsbild der Wiener Architektur-Moderne um unzählige Fakten, fachliche Facetten und personelle Vernetzungen ganz bedeutend erweiterte. Ihre 2001 an der Universität Stuttgart approbierte Dissertation „Offene Welten – Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910–1938“ brachte mit einem Schlag nicht nur neue Erkenntnisse zu den Werken von Josef Frank und Oskar Strnad, sondern eröffnete vor allem eine tiefenscharfe, faszinierende Perspektive auf eine Vielzahl von deren lokalen Zeitgenossinnen, Schülern, Bauherrinnen und Publizisten. Von der Basis dieser schon in den 1980er Jahren begonnenen, interdisziplinären Recherche aus fand Iris Meder in Wien rasch ein intensives Wirkungsfeld als Kritikerin in den Medien Die Presse – Spectrum, Der Standard, Kurier, NZZ, Parnass, Falter, dérive, Akku TV u.v.m., als Kuratorin wichtiger Ausstellungen im Wien Museum und im Jüdischen Museum (zuletzt 2017: „Helena Rubinstein. Die Schönheitserfinderin“), als Initiatorin/Teilnehmerin internationaler Symposien, als Vortragende und Reiseführerin sowie als Buchautorin. Über viele Jahre war sie Mitglied und Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur, für die sie bis zuletzt wirkte. Auch im Verein für Geschichte der Stadt Wien und als Gutachterin für das Bundesdenkmalamt leistete sie durch ihre fachliche Kompetenz wertvolle Arbeit.
Ihr spezifischer Beitrag wurzelte in der Öffnung der
fachlich-historischen Blickwinkel auf die personellen und geistigen
Hintergründe, auf die Verzweigungen und Interdependenzen jener
undogmatischen „Zweiten Wiener Moderne“, die sich nach Wagner, Loos und
Hoffmann ab 1910 formierte, die mit ihrer vorwiegend jüdischstämmigen
Klientel aber auch 1934 bzw. 1938 ein gewaltsames Ende erlitt.
Zu ihren wichtigsten Büchern und Ausstellungen zählen jene über Erich Boltenstern, über das Hochhaus Herrengasse (beide mit Judith Eiblmayr), über Oskar Strnad (mit Evi Fuks) und über JosefFrank;Women in Landscape Architecture (mit Ulrike Krippner). Jüdische Fotografinnen – Vienna’s Shooting Girls sowie ihr Biennale-Beitrag 2014 Lifting the Curtain – Central European Architectural Networks (mit Sarmen
Beglarian, Piotr Bujas, Igor Kovačević, Maroje Mrduljaš, Samu
Szemerey, gleichnamiger Katalog zur Ausstellung in Wien mit Azra
Charbonnier, Suzanne Kříženecký und Gabriele Ruff) erweiterten den Blick
über die Grenzen der österreichischen Architekturmoderne hinaus in
Richtung Südost-Mitteleuropa. Mit Christopher Long und Tano Bojankin ist
sie Herausgeberin der gesammelten Schriften von Josef Frank.
Iris Meders großes Verdienst ist auch die Befassung mit vorher wenig
beachteten Protagonistinnen der Szene – auf Planungs- wie auch auf
Auftragsseite, die integrierte Sicht von Bauplanungen mit ihren meist
unterschätzten Freiraumgestaltungen – also von Baukunst mit Gartenkunst,
sowie die Analyse von baulichen Phänomenen aus virulenten
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, künstlerischen Zeitströmungen.
Als bei ihr vor etwa einem Jahr eine besonders aggressive
Krebserkrankung diagnostiziert wurde, zog sie sich strikt aus der
Öffentlichkeit zurück. Von einem kleinen Freundeskreis bis zuletzt
betreut, starb sie vor wenigen Tagen in Wien.
Nicht nur die heimische und auch die internationale Forscherszene
verliert eine der engagiertesten, kompetentesten, ungewöhnlich
kooperativen Historikerinnen und Fachkritikerinnen. Iris Meder wird uns
fehlen.
Buch mit DVD Visuelle Konzeption, Gestaltung und Satz
Renate Kordon | Trickfilme Dismantling Dimensions
64 Seiten, Format (geschlossen) : 14 × 17,8 cm, 58 Abb. Freiklappenbroschure, 5-färbig, Offsetdruck, Fadenheftung
Herausgegeben von Renate Kordon Mit Textbeiträgen von Gerald Bast, Werner Fenz, Sabine Flach, Peter Hiess, Stefanie Honeder, Otto Kapfinger, Renate Kordon, Elke Krasny, Roman Lemberg, Bady Minck, Susanne Neuburger, Johannes Rauchenberger, Elisabeth Saubach, Herman Seidl Eigenverlag, 2018
Buch
Buchgestaltung | Visuelle Konzeption, Gestaltung und Satz
Der Compass – 150 Jahre österreichische Wirtschaftsgeschichte Vom Kalender zu digitalen Informationssystemen
Herausgegeben von Katharina Bergmann-Pfleger, Tano Bojankin, Nikolaus Futter. Mit Beiträgen von Christian Benesch, Katharina Bergmann-Pfleger, Tano Bojankin, Judith Fink, Murray G. Hall, Brigitte Heller, Nina Linke, Olga Lukešova, Iris Meder, Manfred Mugrauer, Jessica Richter, Theodor Venus und Andrea Winklbauer.
Fester Umschlag, 316 Seiten, Format: 20 × 30 cm, ca. 260 Abb., Fadenheftung, schwach gerundeter Rücken, Leseband.
Compass-Verlag, Wien, 2017 ISBN 978-3-85041-050-2 Der Compass weiterlesen →
Ausstellung, Broschüre und Preis/Auszeichnung Konzeption und Gestaltung
GerambRose 2016 | Arbeitswelten
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung
Eröffnung: 13. September 2016, 19 Uhr im HDA Graz / Haus der Architektur Graz. Wanderausstellung in 12 Stationen bis Dez. 2017
Veranstalter: Haus der Architektur Graz
Auftraggeber: Verein BauKultur Steiermark
Geschäftsführung 2016: Mag. phil. Dipl. Ing. Eva Guttmann
Geschäftsführung 2017: Dipl. Ing. Barbara Meisterhofer Geramb Rose weiterlesen →
2016. English Language. Format: 21 × 18,4 cm. Hardcover.
88 pages with 32 illustrations. With essays by Karen Lang, Christopher Michno, Stella Rollig and Ed Schad